Ich begrüße es, dass Jena sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt und die Bürger beteiligen möchte. An den Thema wird es in Zukunft kein Vorbeikommen geben, daher ist es sinnvoll sich frühstmöglichst damit ausseinanderzusetzen.
Wie vermutlich anderen auch, gruselt es ich mich bei dem Thema Daten ein bisschen. Da denkt man sofort an facebook, twitter, instagram,... hier sind öffentliche und private Daten in privater Hand.
In einer Demokratie sollten wir uns überlegen, wie können wir sinnvoll mit öffentlichen Daten umgehen. Es muss natürlich öffentlich passieren.
Das heißt öffentliche Transparenz, öffentliche Infrastruktur, öffentliche Software.
Wir sollten nicht den Fehler machen und Datenerhebung, -verarbeitung und -speicherung an private Dienstleister abzugeben. Dadurch machen wir uns in starkem Maße abhängig und verlieren wichtige Handlungsfelder aus demokratischer Kontrolle.
Wie bei der Privatisierung des Gesundheitssystems werden wir es bitter bereuen, solche gesellschaftlichen Aufgaben in private (unternehmeriche) Hände zu geben.
Mein dringlichster Wunsch ist daher, dass mit einer Smart City auch das Ziel einhergeht öffentliche Daten in öffentlicher Hand zu verwalten.
Also öffentliche Software (Open Source Software - durch öffentliche Mittel finanziert und beauftragt), öffentliche Infrastruktur (Server, Leitungen, Rechenzentren .. in öffentlicher Hand), Transparenz (öffentliche Erklärung welche Daten wie genutzt werden.
Was denkst du dazu?
Ich stimme im Wesentlichen auch zu. Es ist wirklich eine Schande, daß auch die Stadt sich asozialer Medien wie der hier benannten bedient.
Wer wenn nicht öffentliche Organe sollten mit gutem Beispiel vorangehen?
Es muß nicht alles kommunal verwaltet werden, gemeinschaftsbetrieben ist auch in Ordnung (um beim Beispiel Netzwerke zu bleiben,
wäre das vom Bundesdatenschutzbeauftragten empfohlene Mastodon – übrigens aus Jena – zu nennen).
Zitat: „durch öffentliche Mittel finanziert und beauftragt“
Hier frage ich mich: warum unbedingt beauftragt? Perspektivisch ist es viel sinnvoller, eine eigene Abteilung zu haben, die sich um die
mit der Zeit zunehmenden Dienste kümmert, nicht nur um die Infrastruktur. Also auch in-house-Entwicklung, -Weiterentwicklung und
Wartung in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und orientiert am Bedarf der Stadt/Städte und ihrer Bürgerschaft/en.
Auch hier sollte Austausch stattfinden, wer welche Ressourcen beisteuert, wer bei welchem Projekt „den Hut aufhat“.
Letztlich ist eigene Entwicklung nachhaltiger und günstiger, diese Gelegenheit sollte nicht ungenutzt bleiben.
Zudem können die Kompetenzen sachverständiger Bürger, gerade aus der Jenaer IT-Szene, urbar gemacht werden.
Zitat: „öffentliche Erklärung welche Daten wie genutzt werden“
vielleicht als Teil einer städtischen oder idealerweise von mehr Akteuren genutzten Smart-City-Charta?
Ich stimme dir vollkommen zu. :-)