Beschreibung der Schwerpunkte in diesem Szenario:
Bahnhof Umfeld Szenario 3 einsehbar:
- Bahnsteigverlängerung um 200m nach Norden
- Räumliche Konzentration des bahnhofsrelevanten Individualverkehrs auf der Westseite
- Bike+Ride-Anlage mit hohen Kapazitäten nahe der Westbahnhofstraße mit ebenerdigem Zugang
- Pkw-Vorfahrt mit Bringen & Holen und 2 Taxi-Haltepositionen auf dem Vorplatz westlich der Personenunterführung
- 4 bestandsorientierte Regionalbushalte
- Städtebauliche Neuordnung westlich der Bahn mit bahnhofsrelevanten Funktionen, Neubau eines Empfangsgebäudes (Geschossigkeit bis 5 Etagen); Umnutzung des historischen Bahnhofsgebäudes
- Schaffung eines Stadtplatzes östlich des Bahnhofsgebäudes
- Städtebauliche Neuordnung südlich des historischen Bahnhofsgebäudes; Geschossigkeit bis zu 3 Etagen
- Freiraumgestaltung mit Grünstreifen bzw. Baumscheiben (Befestigungen am Boden um den Baum herum) und verschatteten Sitzbänken
Bahnhof Umfeld Szenario 3 einsehbar:
Wenn Umbau, dann richtig. Also Szenario III, weil nur hier Eisenbahn und Straßenbahn direkt verknüpft werden. Den Bau eines neuen Empfangsgebäudes finde ich unnötig. Wichtiger wäre, dass man die Abgänge zur Straßenbahn trockenen Fußes erreicht. Daher sollten die verlängerten Bahnsteige bis zu den Abgängen auch Dächer bekommen. Auf der Brücke sollte das Dach einen gestalterischen Anspruch haben, da eine wichtige Blickachse betroffen ist und der Bahnhof von der Stadt und vom Magdelstieg her kommend darüber wahrgenommen wird.
Gestalterischer Anspruch ist sogar sehr wichtig, da dies ja die Attraktivität des gesamten Bahnhofs erhöht. Als best practice fällt mir hierzu der oberirdische S-Bahnhof Hamburg Hammerbrook ein, bei dem die äußeren Wände einem vorbei fahrenden Zug nachempfunden sind.
Hammerbrook würde ich zwar nicht zu meinen Design Highlights zählen, aber ja, in diese Richtung sollte es gehen. Mit einer Gestaltung der Brücke würde der Bahnhof vom Zentrum kommend als solcher wahrnehmbar. https://shorturl.at/lBCE9
Für eine zukunftsgerechte Planung der Stadt ist Gestaltungsvariante 3 wohl die einzig nachhaltige Lösung. Dennoch finde ich, dass die Notwendigkeit eines neuen Empfangsgebäudes noch einmal hinterfragt werden sollte. Zwar wäre das historische Gebäude bei einer Verlängerung der Bahnsteige nicht mehr im zentralen Bereich des Bahnhofs gelegen, allerdings erübrigt sich dieser Effekt durch die neuen Zugangsmöglichkeiten an der Brücke im Bereich der neuen Straßenbahnhaltestelle.
Jedoch könnte eine durchgängige Unterführung die Westseite des Bahnhofs besser an das historische Gebäude anschließen.
Die Fläche für gewerbliche Nutzung und die zusätzliche Begrünung auf dem Vorplatz begrüße ich, obwohl hier meiner Meinung nach die Führung der Tiefgarageneinfahrt noch einmal neu überlegt werden sollte, da sie auf den Bildern zumindest sehr einschneidend erscheint.
Außerdem halte ich die "Lösung" mit einem straßengebundenen Fahrradweg im Bereich der Brücke für den falschen Ansatz, da hier bei Ein- und Aussteigevorgängen von Passagieren der Tram Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern vorprogrammiert sind. Sinnvoller wäre es hier, den dann hoffentlich auch fertiggestellten Beutenberg-Radweg durch eine Unterführung mit der Ostseite des Bahnhofs zu verbinden und so den Radverkehr in den Magdelstieg einmünden zu lassen. Dies wäre zwar ein kostspieliges Vorhaben, aber eben auch ein nachhaltiges und vor allem ein der Mobilitätswende gerechtes.
Zusätzlich ist meiner Meinung nach eine stilvolle Überdachung des gesamten verlängerten Bahnsteiges angebracht. Dies hat mehrere Gründe: zum einen muss die Aufenthaltsqualität am und um den Bahnhof deutlich gesteigert werden, was nur mit einer Überdachung möglich ist, um sehr Reisende etc. vor Niederschlag zu schützen. Zum anderen geht es auch um einen gewissen optischen Aspekt, da der Bahnsteig nun bis über die Brücke reicht und daher vom Magdelstieg bzw. der Westbahnhofstraße sowohl stadtein- als auch auswärts schauend eine Landmarke ist, die dem Anspruch eines zukunftsgerechten Bahnhofs gerecht werden muss.
Ich mache mir schon seit einigen Jahren Gedanken darüber, wie das Umfeld des Westbahnhof optimaler gestaltet werden könnte und finde die in Szenario 3 angedachte Verlängerung der Bahnsteige nach Norden sehr sinnvoll. Denn hier müssten beispielsweise umsteigende Fahrgäste nicht noch die Westbahnhofstraße überqueren und die Wege zwischen Bus und Zug wären generell wesentlich kürzer. Wenn dann noch die Haltestelle (wenn nicht Straßenbahn, dann zumindest Verlegung der beiden Bushaltestellen) direkt unter der Eisenbahnbrücke läge, wäre das eine optimale Verknüpfung zwischen regionalem Schienenverkehr und städtischem ÖPNV. Allerdings müsste diese Brücke dann völlig neu gebaut werden.
Laut Fachinformationen soll die stadtauswärts führende Bushaltestelle sowieso bald auf Höhe der ehemaligen Kinderklinik verlegt werden, um dann einen neuen Streckenast in die Otto-Schott-Straße entlang führen zu können. Ein neues Empfangsgebäude bräuchte es meiner Meinung nach dafür nicht. Es würde völlig ausreichen, wenn von der Westbahnhofstraße Treppen und Aufzüge direkt zum / vom verlängerten Bahnsteig führen würden (z. B. auf der Ostseite an der Stelle, wo sich jetzt die Litfasssäule befindet). Die Bahnsteige könnten darunter mit Gabionen (ähnlich wie am Paradiesbahnhof) ausgeführt werden und somit den parallel daneben liegenden derzeitigen Regionalbushaltestellen mehr Platz bieten.
Die Brücke muss laut Projektbeschreibung für die Straßenbahn sowieso neu gebaut werden. Insofern verstehe ich nicht, wieso in V1 und V2 keine Bahnsteigverlängerung vorgesehen ist.
Bestes Szenario im Hinblick auf die Bahnsteige. Direkter und barrierefreier Abgang zur Straßenbahn ohne die Straße queren zu müssen - top! Leider fehlt die Überdachung. Warum macht man an dieser prominenten Stelle nicht etwas einer Lichtstadt würdiges? Die Idee mit einem neuen Bahnhofsgebäude überzeugt mich nicht. Es liegt auf der "falschen" Seite der Gleise und würde damit von der Masse der aus Richtung Zentrum kommenden Fahrgäste weder gesehen noch frequentiert werden. Und überhaupt, wozu ein neues Bahnhofsgebäude wenn es bereits ein funktionierendes gibt? Das Geld sollte lieber in eine vorzeigbare Gestaltung der Brücke (ähnlich Paradiesbahnhof, das würde wie ein Balkon mit Panoramablick auf die Stadt wirken!) gesteckt werden. Wie in Sz 2 kommentiert sollten alle Buslinien an der Straßenbahnhaltestelle unter der Brücke halten - also eine Wendeschleife auf der Westseite bauen. Der viele Platz für Bushaltestellen auf der Ostseite, die sowieso fast immer leer stehen, kann dann sinnvoller genutzt werden.
Die im Szenario 3 geplante Verlängerung der Bahnsteige ist die wichtigste Voraussetzung für eine zukunftsfähige Entwicklung des Bahnhofs Jena West. Im seit 2018 tätigen Lenkungskreis IC-Knoten Ostthüringen in Jena wurde die Thematik besprochen und nach interner Abstimmung seitens der DB AG durch dessen Vertreter die Empfehlung gegeben, die Bahnsteige von 210m auf ca. 405m zu verlängern (Protokoll vom 22.8.2019). Ohne die Verlängerung bliebe der Bahnhof hinsichtlich des nach der Elektrifizierung der Strecke möglichen Halts längerer Fernzüge eine betriebliche Barriere (Bahnsteiglänge Erfurt 420m, Weimar 320m, Gera 395m). Die Verlängerung der Bahnsteige ermöglicht die städtebaulich architektonische Neuordnung im Bereich der Brücke sowie die Optimierung der Verknüpfung mit dem städtischen Nahverkehr. Das ist eine Chance, die nicht vertan werden darf. Die in Szenario 3 gezeigte direkte und barrierefreie Verknüpfung von Straßenbahn und Eisenbahn beiderseits des Magdelstiegs ist gelungen und sollte unbedingt Teil der weiteren Planung bleiben. Es wird angeregt, die Halte der Buslinien in die Straßenbahnhaltestelle zu integrieren. Noch nicht befriedigend ist die Ausgestaltung der sich ergebenden neuen Zugangssituation und der Brücke (fehlende Überdachung, kein architektonischer Anspruch erkennbar). Das Bündnis hat Zweifel an der Sinnhaftigkeit und Finanzierbarkeit eines zweiten Empfangsgebäudes, insbesondere in der angedachten zentrumsabgewandten Lage und unter den gegebenen Rahmenbedingungen (fremdes Grundstück, nicht absehbare Finanzierungsbereitschaft der DB, keine dedizierten Förderinstrumente). Das vorhandene Bahnhofsgebäude kann und sollte seine öffentliche Funktion auch zukünftig weitgehend erfüllen können (insbes. Warteraum, Gastronomie, Dienstleistung). Die architektonischen Bemühungen sollten daher auf die Brücke und den dortigen neuen Zugangsbereich zu den Bahnsteigen konzentriert werden, da diese das Bild des Bahnhofs und des Quartiers maßgeblich bestimmen werden. In diesem Zusammenhang sollte der geplante Campus für Geistes- und Sozialwissenschaften im Bereich der alten Kinderklinik in der Planung berücksichtigt werden. Naheliegend wäre beispielsweise ein direkter, niveaufreier Zugang vom verlängerten östlichen Bahnsteig. Das Bündnis regt die Prüfung an, ob im Bereich der Brücke öffentliche Funktionen in den Bahndamm integriert werden können (ähnlich Jena Paradies).
Diese Variante verbindet Bahn und ÖPNV am Besten und sollte mit einer Abweichung für mich verfolgt werden. Wieso Flächen verschwenden für ein neues Extra stehendes Bahnhofsgebäude. Unter den Gleisen wäre eine Möglichkeit die Funktionen Einkauf, Wartebereich, Service direkt neben dem Übergang zum ÖPNV, gut sichtbar unterzubringen. Am Paradiesbahnhof hat man diesen Weg, leider nicht ausreichend eingeschlagen, aber das wäre eine flächensparende Möglichkeit. Da die Bahnbrücke im Zuge des Baues der Straßenbahnlinien sowieso erneuert werden muss, könnte man den Bau von Brücke und Bahnhofsräumen unter der Straße verbinden.
Auf alle Fälle ist das Sz. 3 das beste für den heutigen nicht sehr ansprechenden Bereich. Hier muss mehr Aufenthalts Fläche her etc.
Es ist vor allem das einzige Szenario, dass den Bahnhof überhaupt verändert. In den anderen beiden Szenarien wird nur am Umfeld was gemacht und ein (in meinen Augen überflüssiges) neues Empfangsgebäude geplant. Der eigentliche Mehrwert ist aber die Verknüpfung mit der Straßenbahn. Daher Szenario 3.
Ich habe hier eine gewissen Tendenz zum Szenario 3, bin aber auch der Meinung, die Erhaltung des aktuelle Baumbestandes und die Gestaltung möglichst zusammenhängender, beschatteter Grünflächen müsste noch mehr Beachtung finden
Meine Vorzugsvariante, vorausgesetzt, es wird mal anspruchsvoll und innovativ gebaut.
Ich möchte mich meinen Vorkommentatoren anschließen - Variante 3 scheint am zukunftsgerechtesten zu sein, nur mit Verlängerung der Bahnsteige bis zur Straßenbahn.
Ich möchte zudem anregen, eine Durchfahrt für Fahrräder im Bereich des Bahnhofs zu prüfen - durch eine weiterführende Roue via Rathenaustraße oder Hohe Gasse (gerne auch zum Felsenkeller) würde ein autoarmes Fahren für Fahrradfahrer möglich sein und zudem die Westbahnhofstraße entlastet werden.
Diese Idee hatte ich auch schon. Ich weiss nicht, ob die Idee machbar ist, aber wenn es einen Abgang von den Bahnsteigen zur Straßenbahn gibt, ist in dem heutigen Tunnel ja wesentlich weniger los. Vielleicht kann man den dann auch als Durchfahrt für Fahrräder freigeben? Er bräuchte dann allerdings auf der anderen Seite noch eine Rampe.